Integration braucht starke Unterstützer – Abschlussveranstaltung des Interkulturellen Deutschkurses

Abschlussveranstaltung des Interkulturellen Deutschkurses

Integration braucht starke Unterstützer – Abschlussveranstaltung des Interkulturellen Deutschkurses

Am Samstag, dem 20. Juli, fand  das Kulturprogramm des „Interkulturellen Deutschkurses“ an unserer Schule seinen Abschluss  mit einem von den teilnehmenden Schülern liebevoll zubereiteten, leckeren Buffet. Neben den Unterstützern des Programmes, die von der Wilhelm-und –Paula-Winkler Stiftung  kamen, waren auch Frau Herre vom Regierungspräsidium Tübingen sowie  einige der Lehrkräfte, die die Schüler während des Programmes im Schuljahr begleitet hatten, bei der Abschlussfeier dabei. Schulleiter Dominik Kugler dankte im Namen der Schule Herrn Hans-Udo Winkler für seine nun schon jahrelange großzügige Unterstützung für Schüler der Technikerklassen, der Klassen am Technischen Gymnasium und im Berufskolleg und nun auch der Berufsfachschulen und der VAB-Klassen. Dass Schülern einer technischen Schule auf diese Weise  eine Teilhabe auch im musisch-kulturellen Bereich ermöglicht wird, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Theater-, Konzert- oder Opernkarten, ist eine Besonderheit dieses Programmes, die keineswegs selbstverständlich ist.

 

Die Organisatorin des Programmes, Alma Kosaric, verwies in ihrer kleinen Ansprache darauf, wie wichtig es sei, im Leben Chancen zu bekommen- gerade als Migrant. Unter Hinweis auf ihre eigene Biographie – sie war als muslimisches Flüchtlingsmädchen dem Bürgerkrieg im früheren Jugoslawien entkommen- erinnerte sie daran, dass es immer wieder Menschen in ihrem Leben gab, die ihr lieber weiterhalfen, anstatt ihr Steine in den Weg zu legen. Flüchtlingen Bildungschancen und Weiterbildungschancen zu geben, ihre Sprachkenntnisse und allgemeine Bildung zu fördern sieht sie, gerade im Hinblick auf ihr eigenes Leben, als Schlüssel dazu an, in einer fremden Gesellschaft anzukommen und sich in diese   zu integrieren. Ohne diese Unterstützung in verschiedenen Lebensphasen, so Frau Kosaric, wäre sie heute vermutlich keine Lehrerin.

 

Im Rahmen des durch die Wilhelm-und-Paula-Winkler-Stiftung geförderten Programmes, so Kosaric, seien sie und die Schüler zu einer Art Familie zusammengewachsen. Ihren ausdrücklichen Dank richtete sie hierbei an Herrn Hans-Udo Winkler, der die Durchführung des Programmes erst ermöglicht habe. Bei den verschiedenen Programmpunkten, vom Segeltörn auf dem Bodensee, über die Exkursion nach Dresden und Leipzig, beim Radioworkshop, Museumsbesuchen und bei dem Besuch im Landtag von Baden-Württemberg hätten die Schüler wertvolle Einblicke in die deutsche Kultur bekommen. Es sei von größtem Wert, dass Persönlichkeiten wie Herr Winkler den Mehrwert von Integration für unserer Gesellschaft erkannt haben und bereit seien, Integration mit ihren Mitteln zu unterstützen.

Die einzelnen Schüler – von denen erfreulicher Weise viele bereits eine Ausbildung, zum Beispiel zum Kfz-Mechatroniker, Orthopädietechniker oder Restaurantfachmann in Aussicht haben- bedankten sich einzeln bei Herrn Winkler und sagten dabei auch noch mal, welcher Programmpunkt aus Ihrer Sicht das „Highlight“ des Integrativen Deutschkurses war.

Bei dem anschließenden Essen wurden die von den Schülern mitgebrachten internationalen Leckereien (unter anderem Gerichte aus Syrien, Italien, der Türkei, Kroatien) gemeinsam probiert und für sehr gut befunden. Die Gelegenheit, sich dabei nochmals mit den Lehrern und den Vertretern der Wilhelm-und Paula-Winkler-Stiftung über das zu Ende gegangene Programm, aber auch über die Zukunft der Schüler auszutauschen wurde dabei ausgiebig genutzt.

Als weiteres, erfreuliches Fazit kann festgehalten werden, dass sich die Wilhelm-und-Paula-Winkler-Stiftung bereit erklärt hat, das Programm des „Interkulturellen Deutschkurses“ auch in den kommenden Jahren zu fördern.

Landtagsbesuchs des integrativen Deutschkurses

Integrativer Deutschkurs in Stuttgart

Der Landtag in Baden-Württemberg bietet für die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten Politik mal anders zu erleben. Deshalb ist es ein besonderes Ereignis, den Landtag zu besuchen und sich im Plenarsaal auf die Stühle zu setzen, auf welchen sonst nur Abgeordnete oder dieLandtagspräsidentin, Muhterem Aras, Platz nehmen. Im Gespräch mit dem Abgeordneten Thomas Poreski erfuhren die Schüler wie das Parlament funktioniert und welche Aufgaben das Landtagspräsidium hat. Neben geschichtlichen und architektonischen Aspekten des Landtags, interessierten sich die Schüler vor allem für die politischen Themen Integration, Ausbildung und Soziales. Die Themen, mit welchen sie sich selbst identifizieren können.

Integration hat für die Schüler des integrativen Deutschkurses verschiedene Bedeutung: Für manche ist es zu arbeiten, für andere die Sprache zu beherrschen und für den ein oder anderen auch Gemeinsamkeiten zu finden, über die man sich unterhalten kann. Umso schöner, dass im Anschluss ein Besuch im Mercedes-Benz-Museum genau das letztere geboten hat. Von alten Automobilen bis hin zu Rennwagen – mehr als 160 Fahrzeuge aller Art auf 16500 m² stehen im Mittelpunkt. Begeistert unterhielten sich die Schüler über den Zusammenhang von Entwicklung, Technik, Alltag und vor allem Geschichte.

Integrativer Deutschkurs auf Exkursion in Sachsen

Am vergangenen Wochenende machte sich der integrative Deutschkurs der FVS, bestehend aus Schülern der VABR-Klassen sowie der Berufsfachschule, auf Exkursion nach Sachsen.

Mit zwei Autos, begleitet von Frau Kosaric und Herrn Richter-Dunitza, ging es früh am Samstag los. Erstes Ziel in Dresden war das Deutsche Hygiene- Museum, ein medizinhistorisches Museum mit vielen Ausstellungsstücken zur Biologie des Menschen. Vieles gab es zu sehen zu Krankheiten, ihrer Vorbeugung und Bekämpfung. Gebaut in den 1930 er Jahren, waren schon damals Exponate des Museums wie der „Gläserne Mensch“ oder die „Gläserne Kuh“ eine Weltsensation. Die Werkstätten des Museums versorgten auch viele Universitäten mit Lehrmaterial, zur Ausbildung von Medizinern.

Besonders interessant fanden die Schüler die Bilder und Modelle zur Embryonalentwicklung des Menschen. Gruselig war die „Eiserne Lunge“- ein Gerät, in dem Menschen mit Kinderlähmung (Polio) in der Zeit der 1930er bis 1950er Jahre zum Teil Monate oder Jahre ihres Lebens unter künstlicher Beatmung zubringen mussten, wenn ihre Atemmuskulatur durch das Poliovirus gelähmt war. Wie gut, dass es heute wirksame Impfungen gegen diese schreckliche Krankheit gibt!

Nach einem kräftigenden Abendessen und Einchecken im Hotel ging es abends noch ein bisschen durch die Stadt, zur Frauenkirche und dem Zwinger.

Am Sonntagvormittag stand dann der Besuch der Leipziger Buchmesse an. Das ist die zweite große internationale Bücherschau neben der Frankfurter Buchmesse jeden Herbst.  Der Andrang in den fünf großen Schauhallen war riesig. Und die Vielfalt der Nationen mit ihren Messeständen und der Bücher begeisternd. Wer wollte, konnte sich zu einer Autorenlesung dazusetzen und einfach mal eine halbe Stunde einer Geschichte zuhören. Oder mit einem Autor oder Verleger einfach mal ganz zwanglos über das Bücherschreiben und Büchermachen reden.  Oder einfach mal schmökern.

Auch über Berufe rund ums Buch gab es Stände, so etwa vom Media Campus Frankfurt/Main, wo bis heute Buchhändler und Verlagskaufleute ausgebildet werden. Und nicht zuletzt waren auch Verlage aus Baden-Württemberg vertreten, wie zum Beispiel der durch seine gelben Heftchen vielen Schülern vertraute Reclam-Verlag aus Stuttgart.

Am frühen Nachmittag ging es dann wieder auf die Autobahn nach Süden, wo die Gruppe gegen 212 Uhr abends wieder wohlbehalten bei der Steinbeis-Schule eintraf. Eine weite Fahrt für zwei Tage, aber sehr, sehr lohnend!